Berlin,wir kommen oder:

Wenn einer eine Reise macht, dann kann er was erzählen! 

 

Vom 9.-12. Mai haben wir die Landeshauptstadt unsicher gemacht. 

Mit der Bahn ging es sicher über Land. Da wir bereits im Februar alles gebucht hatten, war uns der Riesenrummel um Sitzplätze im Zug egal. 

Nachmittags, im Berliner Hotel angekommen, blieb uns noch genügend Zeit zum Frischmachen und dann ging es mit der S-Bahn in die Friedrichstraße. Dort haben wir fürstlich gespeist. Dann war es nur ein Katzensprung bis in den Friedrichstadtpalast. "Show me" war ein supertolles Spektakel an Musik, Akrobatik und Tanz. Wir waren hin und weg.

Ein kleiner Absacker im Hotel und wir konnten gemütlich schlafen und Kräfte sammeln für den nächsten Tag.

Die einen hatten sich für die Nofretete entschieden, die anderen machten das Nationalmuseum unsicher. Nachmittags war eine Spreefahrt geplant, die um eine Stunde verschoben werden musste, da Ute im Rollstuhl mit der S-Bahn und dem Drumherum große Probleme hatte:

Sie wollen mitfahren? Brauchen sie eine Rampe? Brauchen sie die Rampe in Bellevue auch? Der Fahrstuhl ist schon seit Monaten kaputt, wegen dem Baufusch! Ne, hier war noch nie ein Fahrstuhl, sie müssen zurück- oder weiterfahren. Erkundigen sie sich doch vorher!

Hallooooooooooooo, wir hatten uns immer an Bahnbedienstete gewandt. Die waren so verschieden, wie es Menschen eben gibt: von freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend zu genervt, faul, frech, schnodderich und diskriminierend.

 

Aufs Schiff kam ich dennoch, mit einem kurzen Umparken desselben. Die Fahrt war schön und eindrucksvoll. Leider fehlten die Erklärungen zu den vorbeigleitenden Gebäuden und derer Geschichte.

Jedoch war mein "Abgang" vom Schiff sehr dramatisch. Die selbstgebauten Schiffsrampen erwiesen sich als hochgefährlich. Ohne Seitenführung, ohne Auflagegummis, die die Rampe etwas halten und das bei einem laufenden Schiff.

Ich fuhr gerade, jedoch die Rampen waren bei beiden Versuchen verrutscht und ich hing jeweils mit einer Seite des Rollstuhles in der Luft.

Dank des flotten Einsatzes meiner Mitreisenden (die Taschen wurden weggeschmissen) waren genügend Hände an meinem Rollstuhl und hielten mich von einem Sturz in die Spree ab und das ganze zwei mal....Schweiß von der Stirn wische!!! Ich lebe noch!!!

 

Der nächste Tag war gefüllt mit einem Vortrag auf der Tribühne des Bundestages und dem Besuch der Kuppel. Danach wurde der Kudamm unsicher gemacht. Das Mittagessen im Europacenter (dem sogenannten I-Punkt) wurde durch Lahmlegung des Fahrstuhls meinerseits etwas hinausgezögert....was geht auch die Tür zu, wenn ich noch dazwischen bin? Warum frisst die Tür meinen Reißverschlusszippel der seitlichen Rollstuhltasche?

Naja, wir kamen dank eines netten Securitymannes, über einen speziellen Fahrstuhl nur für uns, doch noch zum Essen und später war der Fahrstuhl auch wieder fahrfähig.

Danach haben wir gestärkt Jagd auf Berliner Accesoirs gemacht.

Den Abend ließen wir beim Italiener und dem einzigen Regenschauer der Reisezeit ausklingen.

Unser Rückreisetag begann mit einem guten Frühstück, der Fahrt zum Bahnhof und dem Zwischenlagern der Koffer. Dann teilten sich wieder die Interessen. Die einen waren in den Hackeschen Höfen und die anderen in der Kunstausstellung des Alten Hamburger Bahnhofs.

Mit einer halben Stunde Verspätung kamen wir in unseren Zug....der auch weiterhin bummelte. Er bummelte so stark, dass wir erst mit einer Stunde Verspätung in Mannheim eintrafen.

Da nun aber auch noch auf der Strecke Mannheim - Speyer eine Baustelle an den Gleisen war, konnten wir nicht mit fahren, da Busse eingesetz wurden.

Der Mobititätsservice der Bahn hatte mich jedoch bereits im Zug angerufen und alles durchgeplant. Wir wurden mit dem Behindertenfahrdienst nach Speyer transportiert und diese Kosten übernimmt die Bahn. Einen Teil der Kosten der Fahrkarte bekommen wir aufgrund der Verspätung auch noch zurück. 

 

Fazit: Anstrengend aber schööööööööööööööööööööööööön...........

............................................wo fahren wir denn nächstes Jahr hin?

 

 

Infostand zum Welt-MS-Tag 

am 25. Mai 2013

von 11 - 15 Uhr

vor dem Altpörtel 

 

Betroffene, Familie, Freunde und Interessierte sind herzlich eingeladen.

Der Welt-MS-Tag findet am 29. Mai rund um die Welt statt.

 

 

 

DMSG plant Welt MS Tag 2013: „Die Zukunft gestalten – Perspektiven für junge Menschen mit MS“

 

Zum fünften Mal – nach 2009 – stellt der Welt MS Tag am 29. Mai 2013 rund um den Globus Multiple Sklerose und die Menschen, die an dieser bislang noch immer unheilbaren Erkrankung leiden, in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

 

In Deutschland steht der diesjährige Welt MS Tag unter dem Motto „Die Zukunft gestalten – Perspektiven für junge Menschen mit MS“. Denn unter den mehr als 130.000 MS-Erkrankten in Deutschland, darunter etwa 6.000 in Rheinland-Pfalz, sind viele junge Leute, die am Beginn ihrer beruflichen und familiären Laufbahn stehen. Die Diagnose MS bedeutet einen tiefen Einschnitt in die Lebensplanung, verändert das familiäre, gesellschaftliche und berufliche Leben. Jeder Einzelne hat seine individuelle Geschichte, gemeinsam aber gilt für alle: Die Zukunft trotz und mit MS zu gestalten.

 

Der DMSG Landesverband Rheinland-Pfalz mit seinen 57 Selbsthilfegruppen informiert und klärt mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen die Öffentlichkeit darüber auf, was es bedeutet, an MS erkrankt zu sein und erfüllt das diesjährige Motto mit Leben.

 

Plakate, Postkarten und Flyer weisen auf den Welt MS Tag hin und transportieren die Botschaft, die hinter dem Motto steckt: Auch mit MS geht das Leben weiter, lassen sich Zukunftspläne realisieren, darf Resignation kein Thema sein. Es gibt Perspektiven, um das private, gesellschaftliche und berufliche Leben nach eigenen Wünschen und Vorstellungen zu entwickeln. Die MS-Forschung schreitet voran, neue immunmodulatorische und symptomatische Therapien beeinflussen den Krankheitsverlauf positiv und verbessern die Lebensqualität, profunde Aufklärung und Information ermöglichen MS-Erkrankten, ihre Chancen zu ergreifen und klären – insbesondere in der Öffentlichkeit - über Vorurteile auf. So stellt der Flyer beispielhaft junge MS-Erkrankte vor, skizziert ihr Leben mit MS und formuliert ihre Wünsche an die Zukunftsgestaltung.

 

Weitere Informationen zu Veranstaltungen und Aktionen der DMSG, ihrer Landesverbände und Kontaktgruppen, die rund um den Welt MS Tag am 29. Mai 2013 geplant sind, finden Sie unter www.dmsg.de

 

 

 

Unser Infostand zum Welt MS-Tag

war diesmal vom Sonnenschein gesegnet, nachdem ja im letzten Jahr unser Stand völlig im Wolkenbruch verschwand und das nasse Infomaterial entsorgt werden musste.

 

Der Stand war mit vereinten Kräften schnell aufgebaut und unser Infomaterial einladend platziert. Diesmal hatten wir unsere eigenen Infotische und eigenen Sonnenschirm , welche über Zuschüsse der Krankenkassen angeschafft werden konnten. Dank der ansprechenden Plakate zum Welt-MS-Tag hatten wir einigen Zulauf.

Unsere Schirmherrin Bürgermeisterin Monika Kabs hat uns tatkräftig in der ersten Stunde unterstützt, dann musste sie zu einem nächsten Termin.

 

Unser großes Thema in diesem Jahr war nicht zu übersehen:

 

Bezahlbare und barrierefreie Wohnungen

 

werden dringend von Mitgliedern unserer Selbsthilfegruppe in Speyer gesucht.

 

Das war auch ein Thema, was mit Dr. Axel Wilke, CDU, Mitglied des Stadtrats, Mitglied des Landtages, vor Ort ausführlich diskutiert wurde. Dabei kamen die verschiedensten Argumente zum Vorschein, die so noch nicht im Focus von Nichtbehinderten angekommen sind.

Hier zeigt es sich wieder: Nichts über uns ohne uns!

Es ist nicht richtig, dass in Speyer Menschen mit Behinderungen mehr als acht (8) Jahre, und noch länger, bezahlbare Wohnungen suchen. Wer möchte denn schon in seiner Wohnung eingeknastet sein, weil Stufen den Weg versperren? Wer möchte denn noch weiter eingeschränkt werden, wenn der Rollstuhl noch nicht einmal durch die Türen der Wohnung passt? Den ganzen Tag im Bett liegen……..wo ist da die Teilhabe am öffentlichen Leben?

Barrierefreiheit kommt allen zugute, das fängt bei dem Säugling mit seinem Kinderwagen an.

 

Mobilität war auch ein Thema, was für Menschen mit Behinderung leider nicht immer zu erreichen ist. Gerade in Speyer ist derzeit die große Sorge, was aus den Behindertentransportdiensten wird. Die Fahrmarken wurden auf ein nicht zu akzeptierendes Niveau geschrumpft. Der Transport mit dem Behindertenfahrdienst für die meisten nicht aus eigener Tasche erschwinglich.

Die Busse meist nicht geeignet, um einen E-Rollstuhl aufzunehmen. Die Reparatur des Aufzuges an den Bahngleisen unnötig lang, somit kann niemand aus den verschiedensten Richtungen hier ankommen, wenn der Zug nicht gerade an Gleis 1 hält………….unzumutbar für Menschen, die darauf angewiesen sind. Wo bleibt da die Inklusion, die durch die UN-Behindertenrechtskonvention zugesichert wird?

 

Ein auf die Behinderung umgebautes Auto ist für Kinder, Hausfrauen und RentnerInnen meist unerschwinglich. Solange man noch arbeiten kann, werden die Umbauten bezahlt…aber dann???

Es ist schon schlimm genug, dass diese Menschen aufgrund ihrer Behinderung sich keinen kleinen Panda, Fünfhunderter oder Smart kaufen können. Nein, sie müssen auf Fahrzeuge ausweichen, die auch noch teurer sind als diese kleinen Flitzer. Dann kommt der kostenintensive Umbau noch obendrauf.

Wer reich ist, bleibt mobil. Wer arm ist, schaut in die „Röhre“.

 

Ja, unser Infostand hat sich mal wieder gelohnt und wir werden auch im nächsten Jahr Betroffene, ihre Familien, ihre Freunde und interessierte Bürger und Touristen von Speyer informieren.

 

 

Und dann noch dieses:
Ganze vier Behindertenparkplätze hat dieser LKW längere Zeit blockiert.

Da soll unsereiner noch ruhig bleiben

 .....grrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr